Wenn ein Moment die ganze Saison umschmeißt

Zum Trainingsauftakt im Oktober stand die Saisonplanung schon fest. Das große Ziel in diesem Jahr sollte der Ironman Lanzarote werden, bei dem ich mir dann die Qualifikation für den Ironman Hawaii holen wollte. Den Grundstein für eine gute Radform, die man bei dem Rennen auf jeden Fall braucht, sollte das zweiwöchige Januartrainingslager auf der Kanareninsel legen. Doch genau der erste richtige Trainingstag dort hat dafür gesorgt, dass ich meine ganze Saison umplanen muss und nicht beim IM Lanzarote starten werde.
Auf der ersten Radausfahrt hat mich leider eine Bodenwelle auf dem Aerolenker liegend ausgehebelt, ich bin bei Tempo 50-60 gestützt und habe mir einige Schürfwunden zugezogen und, wie sich jetzt fast fünf Wochen später rausgestellt hat, den linken Arm gebrochen. Das Training konnte ich dann in den restlichen zwölf Tagen fast durchgehend vergessen. Immerhin konnte ich noch einmal für 2,5h aufs Rad und zum legendären Mirador del Rio fahren, sowie die letzten drei Tage wieder die Laufschuhe schnüren.

 

Das Ganze hatte ich natürlich anders geplant aber jetzt muss ich das beste aus der aktuellen Situation machen. 

Fakt ist auf jeden Fall, dass für mich jetzt die Gesundheit und die vollständige Genesung an erster Stelle steht. Glücklicherweise darf ich in Rücksprache mit den Ärzten weiterhin Laufen und Radfahren. Bis ich den Arm wieder normal belasten kann und dann auch wieder Schwimmen kann wird es mindestens noch weitere fünf Wochen dauern. Und das ist dann auch der Grund, wieso ich nicht starten werde. 

Wenn ich bei meinem Hauptrennen am Start stehe, dann möchte ich das bestmöglichst vorbereitet und in Top Form. Und nicht mit einer guten Rad- und Laufform um dann zu hoffen, dass ich mit Notfallschwimmtraining ein einigermaßen solides Niveau erreiche um halbwegs schnell schwimmen zu können. Darüber hinaus ist die Ironmanvorbereitung auch immer mit viel Stress für den Körper verbunden und das möchte ich meinem Arm aktuell ersparen. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit den Startplatz auf ein Rennen später im Jahr umzumelden und so werde ich mich für den Ironman Italien im September ummelden. Bis dahin bin ich auf jeden Fall wieder 1000%-ig fit, der Arm ist verheilt und ich habe auch wieder im Wasser Selbstvertrauen. 

Darüber hinaus gibt mir dieses späte Hauptrennen die Möglichkeit noch einen weiteren Formpeak früher im Jahr zu setzen. Da ich im April für vier Wochen ins Playitas nach Fuerteventura fliege, werde ich im Mai (hoffentlich) schon eine ganz gute Grundlage besitzen, auf die ich dann in den kommenden Wochen zurück in Deutschland spezifisch aufbauen kann und so zumindest am Rad und im Laufen gut vorbereitet in die ersten Rennen gehen kann. Schwimmerisch werde ich dann über den Sommer noch einiges zu tun haben aber solange der Arm dann wieder vollständig genesen ist, ist das auch völlig okay und ich weiß die Leistung dann auch dementsprechend einzuordnen. Den Rückstand im Wasser muss ich dann einfach mit mega Leistungen an Land ausgleichen.

Als erstes Rennen werde ich wie jedes Jahr die olympische Distanz beim Dalkeman in Gütersloh absolvieren. Danach starte ich im Juni bei der deutschen Meisterschaft über die Mitteldistanz in Ingolstadt und der Höhepunkt der ersten Saisonhälfte soll dann mein Start bei der ITU Langdistanz-Weltmeisterschaft in Dänemark werden. Das Format mit 3km Schwimmen, 120km Radfahren und 30km Laufen sollte mir eigentlich entgegenkommen. Als unmittelbares Vorbereitungsrennen für den Ironman Italien werde ich dann beim Ironman 70.3 in Zell am See starten. Ziel in Italien ist dann natürlich die Hawaii-Qualifikation für das Jahr 2019. Beim Rennen in Zell bin ich 2016 schon gestartet und damals hat mich die Landschaft ziemlich begeistert. Deswegen will ich dieses Jahr auf jeden Fall wieder dort starten. Wie die Vorbereitungen und vor allem meine Genesung laufen lasse ich Euch dann wie gewohnt auf Facebook und Instagram wissen.