2:39h Solo-Marathon

„Wenn schon keine offiziellen Wettkämpfe stattfinden, dann laufe ich eben meinen eigenen Wettkampf“, so das Motto von Tim Rose. Als im September auch die letzten offiziellen Wettkämpfe für dieses Jahr abgesagt wurden brauchte Rose ein neues Ziel. „Ich liebe es mir neue Ziele und Herausforderungen zu setzen, dafür brauche ich keine Wettkämpfe. Ich gegen mich selber, das ist doch cool!“

So hat der Scherfeder seit September auf das Lauftraining gelegt und seine Laufform über konstante Wochenumfänge zwischen 85 und 95 Kilometern immer weiter verbessert. „Rein vom Umfang her sind das nur sechs bis sieben Stunden Lauftraining pro Woche aber bei drei Qualitätseinheiten in Form von Intervallen ist dies aktuell die perfekte Kombination aus hoher Qualität der Trainingseinheiten und Regeneration.“

 

Am 24. Oktober lief der Triathlet die 10000m bei einem Einladungswettkampf in Gütersloh in 33:46min. Eine perfekte Ausgangsposition an Grundschnelligkeit, auf die in den folgenden Wochen die spezifischen Marathoneinheiten folgten. „Durch meinen ersten Vollzeitjob musste ich meinen ganzen Tagesrhythmus erst einmal anpassen. So laufe ich jetzt meist morgens oder abends mit Stirnlampe, manchmal auch eine Stunde in der Mittagspause.“ 

 

 

Roses Marathonbestzeit stand bis Samstag bei 2:46 aus dem Frühjahr 2019. Diese galt es auf dem 5,8km langen Rundkurs zwischen Germete und Wormelner Steg zu unterbieten. „Wenn alles optimal laufen würde, dann könnte ich eine Zeit von 2:38h erreichen. Das ist im Alleingang aber natürlich schon sehr hart.“ Für diese Zeit musste er jeden Kilometer um die 3:45min laufen. 

 

Der Start für den Marathonlauf erfolgte am Samstag Mittag unter Beobachtung der Highland Rinder. Freundin Melanie fungierte als mobile Verpflegungs- und Musikstation auf dem Fahrrad. Den ersten Halbmarathon lief der Ausdauersportler in etwas über 1:18h und war damit voll im Rennplan. „Es rollte super und glücklicherweise hat Basti sich für die zweite Hälfte als Mitläufer und Tempomacher an meine Seite gesellt.“ Diese Begleitung von Laufkollege Bastian Mrochen aus Liebenau war sehr wichtig, denn ab Kilometer 30 wurden die Beine langsam schwer. „Mein längster Vorbereitungslauf war 31 Kilometer lang. Der war zwar schneller als mein angepeiltes Renntempo, jedoch eben auch 40 Minuten kürzer.“ So gab es für den Scherfeder nur noch ein Motto. „Zähne zusammenbeißen, an Basti dranbleiben und hoffen, dass das Koffein des Energydrinks anpackt.“ Zwar lief Rose jeden der letzten 12 Kilometer nur noch um die vier Minuten schnell, aber durch die schnelle erste Laufhälfte reichte es locker, um das selbst gesteckte Ziel von unter 2:40h zu erreichen. Nach 2:39:19h bimmelte die Laufuhr am Ortseingang zur Marathondistanz und der junge Sportler konnte endlich ausgepowert und wackelig auf den Beinen stehen bleiben und sich sehr zufrieden hinsetzen. „Das hat richtig Spaß gemacht! Ich liebe es mich selbst zu pushen und auch weiter am Drücker zu bleiben, wenn es hart wird. Ich freue mich schon auf neue Herausforderungen und neue Ziele.“

 

Text: Pressemeldung